In Spanien steht Apple vor einer neuen Kartelluntersuchung. Die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC gab am Mittwoch bekannt, dass sie untersucht, ob Apple Entwickler unfair behandelt, die den App Store nutzen, um ihre Software an iPhone- und iPad-Nutzer zu vertreiben.
Spanien fügt Apples Sammlung eine weitere Klage hinzu
Während die CNMC nicht viele Details bekannt gab, Pressemitteilung deutet darauf hin, dass Apple Entwicklern unfaire Bedingungen auferlegen könnte. Sollte die Untersuchung ergeben, dass Apple gegen Wettbewerbsregeln verstoßen hat, könnte das Unternehmen mit einer Geldstrafe von bis zu 10 % seines weltweiten Jahresumsatzes belegt werden, was mehrere Milliarden Euro ausmachen könnte. Sollte Apple des Verstoßes gegen Wettbewerbsregeln für schuldig befunden werden, könnte ihm eine potenzielle Geldstrafe von bis zu 38,3 Milliarden Dollar drohen, basierend auf seinem Umsatz von 383 Milliarden Dollar im Jahr 2023.
Entwickler beschweren sich schon lange über Apples App Store. Zu ihren Problemen zählen die hohen Gebühren, die Apple für In-App-Käufe und sein Zahlungssystem verlangt, sowie Probleme mit der Art und Weise, wie Apple Apps überprüft und verwaltet. Einige Entwickler halten Apples Entscheidungen für willkürlich und unfair.
Apples Antwort
Apple sagt, es habe klare und einheitliche Regeln für Entwickler, um sicherzustellen, dass der App Store für Benutzer sicher und qualitativ hochwertig sei. Laut Apple gehen über 90 % der Einnahmen aus dem App Store an Entwickler, ohne dass Apple eine Provision erhält. Apple-Sprecherin Emma Wilson sagte, das Unternehmen werde mit der CNMC zusammenarbeiten, um deren Bedenken auszuräumen.
Das große Ganze in Europa
Diese Untersuchung ist nur eine von mehreren regulatorischen Herausforderungen, denen sich Apple in Europa stellen muss. Im März verhängte die Europäische Union eine Geldstrafe von 1,84 Milliarden Euro gegen Apple wegen unlauterer Praktiken im Zusammenhang mit Musik-Streaming-Apps. Vor kurzem hat Apple zugestimmt, anderen Unternehmen die Nutzung seiner kontaktlosen Zahlungstechnologie zu gestatten.
Anfang des Jahres begann die Europäische Kommission, den App Store auf mögliche Verstöße gegen neue Wettbewerbsregeln, den Digital Markets Act (DMA), zu untersuchen. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass Apples Regeln möglicherweise gegen diese neuen Gesetze verstoßen. Sie untersucht auch eine neue Gebühr, die Apple Entwicklern berechnet, die bestimmte DMA-Vorteile nutzen möchten.
Entwickler argumentieren, dass Apple es iPhone- und iPad-Nutzern erschwert, App-Stores von Drittanbietern herunterzuladen und zu verwenden, was den Absichten der DMA zuwiderläuft. Die Europäische Kommission wird über den Ausgang dieser Angelegenheiten entscheiden.
Zukünftige Herausforderungen
Apples Kartellprobleme gibt es nicht nur in Spanien und der EU. Großbritannien plant neue Wettbewerbsregeln für Big Tech, die für Apple zu mehr Kontrolle und Regulierung führen könnten. Darüber hinaus erwägen einige Unternehmen rechtliche Schritte gegen Apple, was zu möglichen Klagen führen könnte.
Die Untersuchung der spanischen CNMC ist eine weitere der immer länger werdenden kartellrechtlichen Herausforderungen, denen sich Apple in Europa gegenübersieht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung könnten große Auswirkungen darauf haben, wie Apple seinen App Store betreibt und Entwickler behandelt. Angesichts des wachsenden Regulierungsdrucks werden Apples Praktiken im App Store für Wettbewerbsbehörden und Entwickler weiterhin ein zentrales Thema bleiben.
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Source: Apples App Store erneut vor Gericht