Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union haben Meta wegen seiner wettbewerbswidrigen Praktiken im Zusammenhang mit dem Facebook-Marktplatz mit einer Geldstrafe von fast 800 Millionen Euro belegt. Die Geldbuße in Höhe von rund 841 Millionen US-Dollar ist die erste Kartellklage der EU gegen das Unternehmen, die Big Tech auf seine Marktbeherrschung und Geschäftspraktiken untersucht.
Laut EU hat Meta seine Dominanz auf dem Online-Werbemarkt missbraucht
Die Europäische Kommission verhängte die hohe Strafe nach einer langwierigen Untersuchung und kam zu dem Schluss, dass Meta seine Dominanz auf dem Online-Werbemarkt missbraucht hat, um seinen Marketplace-Dienst auf unfaire Weise zu stärken. Durch die Integration von Marketplace in Facebook ermöglichte Meta Millionen von Nutzern sofortigen Zugriff und verschaffte Meta damit einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz im Bereich Kleinanzeigen. Die Untersuchung der Kommission ergab, dass Meta nicht nur den Wettbewerb verzerrte, sondern auch konkurrierenden Diensten ungünstige Handelsbedingungen auferlegte, indem es Daten von Wettbewerbern sammelte, die auf seinen Plattformen Werbung machten, um seine Position im Marketplace zu stärken.
Margrethe Vestager, die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin, erklärte: „Meta muss dieses Verhalten jetzt stoppen.“ Die Kommission stellte fest, dass Meta durch die Verknüpfung seines Online-Kleinanzeigengeschäfts mit seinem sozialen Netzwerk den Nutzern ein Erlebnis aufgezwungen hat, für das sie sich vielleicht nicht entschieden hätten, und so wettbewerbsfähige Alternativen an den Rand gedrängt hat. Vestager betonte, dass diese Praktiken nach dem EU-Kartellrecht illegal seien.
Meta bestreitet die Ergebnisse jedoch. In einer Erklärung argumentierte das Unternehmen, dass die Entscheidung keinen Wettbewerbsschaden für seine Konkurrenten oder Verbraucher darstelle. Es wurde außerdem festgestellt, dass Facebook-Nutzer entscheiden, ob sie Marketplace nutzen möchten oder nicht, und behaupteten, dass die Plattform neben Wettbewerbern wie eBay und Vinted in einem florierenden und vielfältigen Markt agiere. Meta hat sich dazu verpflichtet, dem EU-Urteil Folge zu leisten und bereitet gleichzeitig eine Berufung vor, die zu einem längeren Rechtsstreit führen könnte.
Dieser Fall geht auf das Jahr 2021 zurück, als sowohl die EU- als auch die britischen Regulierungsbehörden Untersuchungen zu den Praktiken von Meta einleiteten. Während das Vereinigte Königreich seine Ermittlungen letztes Jahr abschloss – nachdem Meta gewisse Zugeständnisse gemacht hatte – gipfelten die Maßnahmen der EU in dieser erheblichen Geldstrafe. Das jüngste Urteil folgt einem Muster erheblicher Strafen gegen verschiedene Technologiegiganten, da die EU weiterhin monopolistisches Verhalten bekämpft und Google und Apple bereits hohe Geldstrafen für ähnliche Verstöße verhängt hat.
Der Fokus der Regulierungsbehörden geht über den Marktplatz hinaus; Meta sieht sich einer ständigen Prüfung hinsichtlich der Einhaltung der EU-Vorschriften zur Kindersicherheit und Wahlintegrität durch Facebook und Instagram ausgesetzt. Das Unternehmen musste sich bereits mit mehreren Bußgeldern wegen Verstößen gegen strenge EU-Datenschutzgesetze auseinandersetzen und wurde im vergangenen Jahr wegen Datenschutzverstößen mit einer Rekordstrafe von 1,2 Milliarden Euro belegt.
Da die Regulierungsbehörden ihren Einfluss verschärfen, markiert die Entscheidung einen entscheidenden Moment in den Bemühungen der EU, einen fairen Wettbewerb in der Technologiebranche zu gewährleisten. Während sich Meta mit dieser Strafe und potenziellen Einsprüchen auseinandersetzt, unterstreicht es ein umfassenderes Narrativ, in dem sich Technologieunternehmen in einer komplexen Regulierungslandschaft zurechtfinden und gleichzeitig wettbewerbsorientierte Marktpraktiken aufrechterhalten müssen. Die Reaktion der Interessenvertreter der Branche wird wahrscheinlich genau beobachtet, da sie möglicherweise Präzedenzfälle für die Funktionsweise digitaler Plattformen innerhalb und außerhalb Europas schafft.
Hervorgehobener Bildnachweis: Guillaume Périgois/Unsplash
Der Beitrag, nach dem die EU gegen Meta eine Geldstrafe von fast 800 Millionen Euro wegen wettbewerbswidriger Praktiken verhängt, erschien zuerst auf TechBriefly.