Im Laufe des Sommers hat Google mehr als 240 Android-Apps aus dem offiziellen Play Store verbannt, weil sie gegen eine im Februar eingeführte Regel verstoßen haben, die sogenannte nicht kontextbezogene Anzeigen verbietet. Anfang des Jahres hat das Unternehmen mehr als 600 solcher Apps gelöscht.
Out-of-Context-Anzeigen sind Anzeigen, mit denen mobile Apps außerhalb des normalen App-Containers geöffnet werden. Sie erscheinen normalerweise als Popups oder sogar als Vollbildanzeigen.
Die jetzt gesperrten Apps wurden vom Sicherheitsanbieter White Ops entdeckt. Laut einem Blogeintrag des Unternehmens haben die Entwickler der Apps versucht, den Ursprung der Anzeigen zu verbergen, indem sie sie so gestaltet haben, als stammten sie von anderen und vor allem bekannteren Apps.
Google hat Android-Apps von RainboxMix verboten
Hinter diesen Apps soll eine Gruppe stehen, die White Ops RainboxMix nennt. Die Gruppe erschien zum ersten Mal im April. Seitdem haben die Apps der Cyberkriminellen mehr als 14 Millionen Downloads erhalten. Im August erreichte die Kampagne mit 15 Millionen Anzeigenaufrufen pro Tag ihren Höhepunkt.
Nach Telemetriedaten der Forscher wurden die Apps hauptsächlich in Amerika und Asien installiert. Brasilien hatte einen Anteil von 20,8 Prozent, Indonesien 19,7 Prozent und die USA 7,7 Prozent. Eine vollständige Liste aller betroffenen Apps finden Sie im White Ops-Blogbeitrag.
Bereits im Juni entdeckten Forscher von White Ops eine Kampagne mit bösartigen Android-Apps, die zur Löschung von 38 Anwendungen aus dem Play Store führte. Sie hatten seit Anfang Januar 2019 den Weg zu mehr als 20 Millionen Geräten gefunden.