Intel stellte die Intel XE-Familie diskreter Grafikchips vor und zeigte auf der CES 2020 in Las Vegas einen Prototyp seiner ersten diskreten Grafikkarte DG1 in den letzten 20 Jahren. Das neue Gerät wird nicht an die Öffentlichkeit verkauft, sondern Softwareentwicklern zur Verfügung gestellt, damit diese ihre Entwicklung für die Arbeit mit einer Grafikkarte optimieren können. Gleichzeitig stellte Intel fest, dass die ersten Laptops mit diskreten XE-Chips vor Ende 2020 erscheinen werden.
Intel hat mehrmals versucht, in den Grafikkartenmarkt einzusteigen. Das erste war 1998, als eine Abteilung von Real3D eine diskrete i740-Karte mit AGP- und PCI-Schnittstelle herausbrachte. Diese Karte wurde für die Verwendung mit Intel Pentium II-Prozessoren optimiert.
In den Jahren 1999-2000 veröffentlichte Intel den i752 und den i754, die jedoch nicht mit den Grafikkarten von 3DFX, ATI und NVIDIA konkurrieren konnten. Im Jahr 2000 stellte das Unternehmen die Produktion eigener diskreter Grafikkarten ein, brachte jedoch seit 2002 die ersten Chipsätze mit integrierter Grafik auf den Markt – die 845G-Familie. Parallel dazu leitete das Unternehmen die Entwicklung eines diskreten Videochips mit dem Codenamen Larrabee, stellte das Projekt jedoch 2009 ein. Seit 2010 veröffentlicht Intel Prozessoren mit integrierter Grafik namens Intel HD Graphics.
Die Intel XE-Familie wird drei Chips mit einer gemeinsamen Architektur enthalten: XE LP, XE HP und XE HPC. Sie sollen in mobilen Geräten, Desktop-Computern bzw. Hochleistungsmaschinen eingesetzt werden. Intel hat keine Details zum neuen XE-Grafikchip oder zum Prototyp DG1 veröffentlicht. Es ist nur bekannt, dass die diskrete Grafikkarte mit einem Chip aus der XE LP-Linie ausgestattet ist.