Netflix erklärt, wie sie die Streaming-Bitrate aufgrund der Coronavirus-Krise reduziert haben.
Warum hat Netflix die Streaming-Bitrate reduziert?
Es gibt neue Details darüber, was Netflix unternimmt, um das Internet vom Streaming zu entlasten: Der Streaming-Anbieter bietet Kunden nicht mehr die maximal mögliche Qualität auf der jeweiligen Abonnementstufe. Laut Netflix können Abonnenten „bei jeder Auflösung einen geringfügigen Qualitätsverlust feststellen“. Netflix war der erste Anbieter, der die Streaming-Bitrate für Video-Streaming reduzierte. Dies wurde zunächst für 30 Tage in Europa angekündigt.
Netflix möchte auch die Streaming-Bitrate in lateinamerikanischen Ländern reduzieren. In einem Blogbeitrag teilte der Dienst mit, dass die Streaming-Qualität nur in Italien und Spanien verringert wurde. Dies sind beide Länder, die von der Ausbreitung des Coronavirus besonders stark betroffen sind und viele Todesfälle haben. Die Maßnahme wurde dann auf andere europäische Länder ausgedehnt.
Netflix: “Sie bekommen, wofür Sie bezahlen”
Netflix behauptet, unter normalen Umständen manchmal Dutzende von Streams für jede Auflösung bereitzustellen. Das gilt für jeden Titel im Netflix-Katalog. Bei der Reduzierung der Streaming-Bitrate bietet Netflix nicht das maximal mögliche Qualitätsniveau. Dies wird nur von Abonnenten bemerkt, die die höchstmögliche Videoqualität haben, nämlich 4K. Trotzdem sagt Netflix seinen Nutzern: “Aber Sie erhalten immer noch die Videoqualität, für die Sie bezahlt haben.”
Netflix-Kunden zahlen mehr für das Abonnement, wenn sie eine höhere Videoqualität wünschen. Im Standardabonnement erhalten Kunden alle Inhalte nur in Standardauflösung. Wenn Sie eine HD-Auflösung wünschen, müssen Sie mehr bezahlen. Es wird noch teurer, wenn der Inhalt in 4K-Auflösung verfügbar sein soll.
Andere Anbieter folgten
Andere Anbieter haben den Schritt von Netflix bereits verfolgt. Zum Beispiel hat Disney kürzlich angekündigt, die Streaming-Bitrate in Europa zu reduzieren, als Disney + am 24. März 2020 in vielen europäischen Ländern (für einen Testzeitraum) startete. Auf Ersuchen der französischen Regierung verschob Disney + seinen Start in Frankreich um zwei Wochen.
Standardmäßig hat YouTube beschlossen, Videos standardmäßig in SD-Qualität zu übertragen. Benutzer können die Qualität jedoch weiterhin auf Full HD oder 4K einstellen. Amazon hat die Streaming-Bitrate auch bei Prime Video reduziert. Apple hat auch die maximal mögliche Auflösung auf TV + reduziert, sodass seine Kunden den Inhalt nicht mehr in Full HD oder einer höheren Auflösung erhalten.
EU-Kommissar Thierry Breton forderte Streaming-Anbieter auf, weniger Bandbreite zu verwenden. Die europäischen Regierungen befürchten, dass die zunehmende Nutzung von Unterhaltungsdiensten die Netze überfordern könnte.