Lernen Sie Mohammad Moniruzzaman kennen, einen Ingenieur, der ins Kreuzfeuer eines hochriskanten Kampfes zwischen den Automobilgiganten NVIDIA und Valeo geraten ist. Er ahnte nicht, dass ein scheinbar harmloser Screensharing-Fehler während eines gemeinsamen Treffens eine Geschichte über angebliche Unternehmensspionage, gestohlene Geschäftsgeheimnisse und ein Netz rechtlicher Komplexität aufdecken würde.
Als Moniruzzaman bei diesem entscheidenden Treffen im Jahr 2022 seinen Bildschirm teilte, war ihm kaum bewusst, dass er versehentlich den komplizierten Quellcode seines ehemaligen Arbeitgebers Valeo offenlegte. Was als nächstes geschah, würde nicht nur den Verlauf seiner Karriere verändern, sondern auch einen juristischen Feuersturm entfachen und die ethischen Grenzen des technologischen Fortschritts deutlich vor Augen führen.
„Am 8. März 2022 war eine dieser Videokonferenzsitzungen geplant. Herr Moniruzzaman, jetzt bei Nvidia angestellt, nahm an der Videokonferenz teil … und teilte während des Anrufs seinen Computerbildschirm. Als er jedoch die PowerPoint-Präsentation, die er geteilt hatte, minimierte, enthüllte er, dass eine der wörtlichen Quellcodedateien von Valeo auf seinem Computer geöffnet war. Der Diebstahl von Herrn Moniruzzaman war so dreist, dass auf dem Dateipfad auf seinem Bildschirm immer noch „ValeoDocs“ stand. Die Valeo-Teilnehmer der Videokonferenz erkannten sofort den Quellcode und machten einen Screenshot, bevor Herr Moniruzzaman auf seinen Fehler aufmerksam gemacht wurde. Da war es zu spät, seine Spuren zu verwischen.“
-Valeo
Hoppla, vor Gericht
Der Rechtsstreit zwischen NVIDIA und Valeo dreht sich um Vorwürfe des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen, des unbefugten Zugriffs und des anschließenden Missbrauchs proprietärer Technologien. Das französische Automobilunternehmen Valeo behauptet, dass ein früher bei ihm beschäftigter Ingenieur, Mohammad Moniruzzaman, der später zu NVIDIA kam, wertvolle Geschäftsgeheimnisse im Zusammenhang mit einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen bei fortschrittlicher Park- und Fahrassistenztechnologie gestohlen habe. Hier finden Sie alle Details, die Sie wissen müssen:
- Versehentlicher Fehler bei der Bildschirmfreigabe: Während eines gemeinsamen Treffens im Jahr 2022 teilte ein NVIDIA-Ingenieur, Mohammad Moniruzzaman, beim Screensharing versehentlich Quellcodedateien der proprietären Technologien von Valeo mit.
- Sofortige Anerkennung durch Valeo: Mitarbeiter von Valeo identifizierten den offengelegten Code schnell und machten Screenshots, bevor sie Moniruzzaman über seine versehentliche Offenlegung benachrichtigten.
- Hintergrund der Zusammenarbeit: Valeo und NVIDIA arbeiteten gemeinsam an fortschrittlicher Park- und Fahrassistenztechnologie. Valeo hatte zunächst sowohl Software- als auch Hardwareaspekte verwaltet, verlor den Softwarevertrag jedoch 2021 an einen größeren Konzern.
- Angeblicher unbefugter Zugriff: Valeo behauptet, dass Moniruzzaman, ein ehemaliger Mitarbeiter, sich illegal unbefugten Zugriff auf die Systeme von Valeo verschafft hat, um eine beträchtliche Menge an Daten zu stehlen, darunter „Zehntausende Dateien“ und 6 GB Quellcode.
- Fortsetzung der Arbeit bei NVIDIA: Nachdem er Valeo verlassen hatte, übernahm Moniruzzaman eine leitende Position bei NVIDIA und arbeitete Berichten zufolge weiterhin an demselben Projekt, an dem er während seiner Amtszeit bei Valeo beteiligt gewesen war.
- Beweise bei Razzia gefunden: Berichten zufolge haben deutsche Behörden bei einer Razzia in Moniruzzamans Haus belastende Beweise gefunden, darunter Unterlagen und Hardware von Valeo.
- Rechtliche Konsequenzen: Moniruzzaman hat angeblich den Diebstahl zugegeben, was zu einer Verurteilung wegen Verletzung von Geschäftsgeheimnissen vor einem deutschen Gericht und einer Geldstrafe von 14.400 € (15.750 $) führte.
- NVIDIAs Dementi: In einem Brief vom Juni 2022 erklärten die Anwälte von NVIDIA, dass das Unternehmen kein Interesse an Valeos Kodex oder angeblichen Geschäftsgeheimnissen habe und umgehend konkrete Schritte zum Schutz der Rechte seiner Mandanten unternommen habe.
- Valeos Klage: Trotz der Zusicherungen von NVIDIA, Valeo eine Klage eingereicht gegen den Grafikgiganten und behauptete, NVIDIA habe „Millionen, vielleicht Hunderte Millionen Dollar an Entwicklungskosten eingespart“, indem es sich seine Geschäftsgeheimnisse unrechtmäßig verschafft und genutzt habe.
Die Klage spiegelt den intensiven Wettbewerb und die ethischen Herausforderungen auf dem Markt für autonome Fahrtechnologie wider und verdeutlicht die möglichen Konsequenzen und rechtlichen Komplexitäten, die entstehen, wenn Unternehmen die Grenzen der Innovation in dieser sich schnell entwickelnden Branche verschieben.
Hervorgehobener Bildnachweis: Chris Montgomery/Unsplash
Source: NVIDIA vs. Valeo: Die bizarrste Tech-Klage des Jahres 2023