Oxford Semantic Technologies ist ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen, das sich auf Wissensgraphen-Technologie spezialisiert hat. Samsung hat angekündigt, das Unternehmen übernehmen zu wollen, um seine künstliche Intelligenz zu verbessern. Mit der geplanten Übernahme hofft Samsung, seine geräteinternen KI-Fähigkeiten zu verbessern, insbesondere bei seinen Smartphones der Galaxy-Serie. Durch die geräteinterne Verarbeitung soll ein „hyperpersonalisiertes“ Erlebnis bei gleichzeitiger Wahrung der Datensicherheit geboten werden.
Von nun an wird Samsungs Galaxy AI, die in seinen neuesten Flaggschiff-Telefonen enthalten sein wird, voraussichtlich noch leistungsfähiger werden. Natürlich dreht sich alles um das Sammeln und Verarbeiten von Daten. Auch hier könnten also „einige sogenannte Daten“ der Benutzer zum Opfer fallen. Ich denke, wir erreichen langsam den Sättigungspunkt in Bezug auf die Hardware. Unternehmen versuchen, die Aufmerksamkeit der Menschen mit Softwareentwicklungen wie künstlicher Intelligenz (KI) auf sich zu ziehen, um ihre Innovationen und Umsätze fortzusetzen.
Wissensgraphen-Technologie: Ein neuer Ansatz für mobile Intelligenz
Wissensgraphen sind eine fortschrittliche Technik zur Organisation und Nutzung von Informationen. Im Gegensatz zu den unflexiblen Topologien herkömmlicher Datenbanken bilden sie flexible Netzwerke aus miteinander verbundenen Datenpunkten und ermöglichen so eine anspruchsvollere und kontextsensitivere Verarbeitung, die der menschlichen Wahrnehmung oder Gehirnleistung nahekommt.
Wissensgraphen können das Verständnis der KI für das Nutzerverhalten und die Vorlieben auf Mobilgeräten erheblich verbessern. Wie bereits erwähnt, soll die KI, indem sie wie ein menschliches Gehirn arbeitet, ein Beziehungsnetzwerk zwischen verschiedenen Datenquellen wie App-Nutzungsmustern, Suchverläufen und Geräteeinstellungen aufbauen. Samsung wird so in der Lage sein, ein umfassendes Verständnis der Bedürfnisse, des Verhaltens und der Daten der Benutzer zu erlangen.
Die Technologie ermöglicht präzisere Empfehlungen und einen schnellen Informationsabruf. So kann beispielsweise die Beziehung zwischen dem Tagesablauf eines Benutzers, seiner bevorzugten Musik und seiner Trainingsroutine durch eine mit Wissensgraphen erweiterte KI besser verstanden werden, was zu passenderen Empfehlungen für Playlists oder Trainings-Apps zum richtigen Zeitpunkt führt.
Wer sind Sie und warum ist Samsung hinter Ihnen her?
Oxford Semantic Technologies wurde 2017 gegründet und bietet eine KI-Engine namens RDFox an, die die KI-Funktionen auf Geräten verbessern soll. RDFox integriert Informationen und Kontext über verschiedene Dienste und Apps auf einem Gerät hinweg und ermöglicht so ein ganzheitliches Verständnis des Benutzerverhaltens und der Benutzerpräferenzen.
Samsungs Zusammenarbeit mit Oxford Semantic Technologies reicht bis ins Jahr 2018 zurück, daher stärkt die Übernahme eine bestehende Allianz. Durch die Integration dieser Technologie in das Unternehmen hofft Samsung, die Möglichkeiten von RDFox nicht nur in Mobilgeräten, sondern auch in Fernsehern und Haushaltsgeräten nutzen zu können. Mit anderen Worten: Diese künstliche Intelligenz wird uns direkt ins Gesicht springen.
Samsungs Schwerpunkt auf der geräteinternen KI-Verarbeitung hat verschiedene Vorteile, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Sicherheit. Durch die lokale Datenverarbeitung verbleiben die persönlichen Daten der Verbraucher auf ihren Geräten, was die Gefahr von Datenlecks oder illegalem Zugriff verringert. Die geräteinterne Verarbeitung sorgt außerdem für schnellere Reaktionszeiten.
Da mobile Geräte jedoch über weniger Rechenleistung und Speicherkapazität verfügen als Cloud-Server, kann die Komplexität von KI-Modellen, die lokal ausgeführt werden können, einige kleinere Probleme verursachen. Technologien wie RDFox sind darauf ausgelegt, diese Herausforderungen oder Probleme effektiv anzugehen. Samsungs Schwerpunkt auf geräteinterner KI hängt auch mit den wachsenden Bedenken der Kunden hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit zusammen, aber wir wissen nicht, ob das Wunschdenken ist.
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Source: Von Oxford bis zu Galaxy-Telefonen: Samsungs KI-Reise geht weiter